Theater: Tagebuch 2010


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 TheaterstückA: Autor
R: Regisseur
C: Choreograph
TheaterNoteKommentar
Januar Mein Kampf A: George Tabori
R: Martin Ratzinger
Staatstheater Darmstadt, Kleines Haus 7 Wie aus dem Menschen H. das Monster H. wurde - so zumindest die Intention des Stücks. Doch leider war in der Inszenierung kein roter Faden zu finden, einzig das Dechiffrieren des Bühnenbilds und der Gesten bot etwas Abwechslung.
Der Gott des Gemetzels A: Yasmina Reza
R: Ricarda Beilharz
Staatstheater Wiesbaden, Kleines Haus 9 Solange man nicht selbst davon betroffen ist, sind diese 80 Minuten Streit zwischen zwei und innerhalb zweier Ehepaare (in anderen Worten: jeder mit jedem gegen jeden) die reinste Unterhaltung. Man darf gespannt sein, welche vier Individuen einem in anderen Inszenierungen dieses Stücks begegnen werden...
Andorra A: Max Frisch
R: Regisseur
Staatstheater Mainz, Kleines Haus 8 Da muß man Angst haben vor einem neuen Dritten Reich."
Wegen der Feigheit. Von allen. Von mir selbst. Konkret. An diesem Abend. Vor Ort.
Februar Schwanengesang A: Georges Rodenbach
R, C: Mei Hong Lin
Staatstheater Darmstadt, Kleines Haus 8 Einmal nach Brügge - oder: Warum es am Ende auf der Bühne regnete und die so bedrückende Erinnerung weggespült werden konnte. Trotz fehlender Tiefe des Raums gelungenes Tanz-, Bewegungs- und Artikulationstheater. Und die fünf Musiker müßte man gleich für die nächste Stummfilmvorführung im Caligari verpflichten.
Amerika A: Franz Kafka
R: Regisseur
Nationaltheater Mannheim, Kleines Haus 7 Zimmer ohne Türen, Zimmer mit offenen Türen, Zimmer mit geschlossenen Türen: Kafka eben. Und wenn am Ende die Bühne des Lebens den Blick hinter die Kulissen des Theaters freigibt, steht vielleicht nicht nur für den Schriftsteller die Frage im Raum: Soll das schon alles (gewesen) sein?
April Alle meine Söhne A: Arthur Miller
R: Martin Ratzinger
Staatstheater Darmstadt, Kleines Haus 10 Wie käuflich sind wir? So ein Motto der aktuellen Spielzeit des Staatstheaters Darmstadt, und passend dazu Arthur Millers Drama über Schuld, Vergessen, Verzeihen, Väter und Söhne. Daß es dabei auch um Zylinderköpfe ging und darum, nicht Abschied nehmen zu können und zu wollen, war ein bemerkenswerter Zufall der Geschichte. Außerdem wäre es endlich an der Zeit, bei diesem hervorragenden Schauspielensemble über ein Abo für die nächste Spielzeit nachzudenken - vielleicht sogar für Reihe 3 Platz 46.
Männergesellschaft A: Edward Bond
R: Männergesellschaft
Staatstheater Darmstadt, Kammerspiele 7 Mit fast drei Stunden war das Stück am Ende doch etwas zu lang für die Kammerspiele - zumal es der Komplexität des Wirtschaftsgeschehens nicht bedurft hätte, um zu zeigen, wie schlecht die Männergesellschaft sein kann. Wenigstens gab es am Anfang eine schöne, langsaaame a cappella-Version von Marius' Männer.
Juni Die heilige Johanna der Schlachthöfe A: Bertolt Brecht
R: Stefan Heyne
Staatstheater Darmstadt, Kleines Haus 8 C'est la lutte finale? Mag sein, aber vielleicht endet die letzte Schlacht auch unentschieden, ohne Verlängerung, ohne Elfmeterschießen - und alles bleibt, wie es ist.
Oktober A: Bertolt Brecht
R: Reinhard Hinzpeter
Freies Schauspiel Ensemble Frankfurt 9 Glückwunsch zur neuen Spielstätte im Titania und zur gelungenen Inszenierung der Heiligen Johanna - hart, schonungslos, hoffnungslos: Die, die oben sitzen, sitzen oben, weil jene unten sitzen; auch müssen's unten mehr sein, damit welche oben sitzen können.
Das traurige Schicksal des Karl Klotz A: Lukas Linder
R: Martin Ratzinger
Staatstheater Darmstadt, Kammerspiele 6 Es gibt Stücke in den Kammerspielen, mit denen man einfach nicht kompatibel ist. Würde vielleicht eine andere Erwartungshaltung helfen?
Von morgens bis mitternachts A: Georg Kaiser
R: Axel Richter
Staatstheater Darmstadt, Kleines Haus 8 Expressionistisches Theater: Die Suche nach dem Vergnügen, nach der Freude, nach dem Sinn - ohne etwas zu finden, außer daß alles nur ein Traum war. Dann kann es ja weitergehen wie bisher. Oder etwa doch nicht?
Gegengipfel A: Laura Fernández
R: Philipp Löhle
Staatstheater Mainz, TiC 9 In der Tat kann sich die Welt nicht ändern, wenn man seine Passivität immer nur hinter dem Forderungsgeschrei politischer Aktivisten verbirgt: Selber denken, handeln, Einfluß nehmen! Nicht gegen etwas, sondern für etwas sein!
Benefiz - Jeder rettet einen Afrikaner A: Ingrid Lausund
R: Jens Poth
Staatstheater Darmstadt, Kammerspiele 9 Edel, hilfreich und gut: Über die Unmöglichkeit, dieses Ideal in Reinform zu finden. Oder: Warum man immer einen 10 Euro-Schein im Geldbeutel haben sollte.


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